Harar (CD/Vinyl)

„Harar“ heißt das neue Album von Mila Mar, ihr sechstes in 25 Jahren. Die übliche Zeitrechnung in der Popkultur gilt nicht für diese Band, die noch nie zeitgenössische Style-Erwartungen erfüllt, sondern ihr eigenes Klanguniversum geschaffen hat. Zehn Songs zwischen den Zeiten, zwischen den Sprachen, zwischen den Welten. Zehn Songs voll surrealer Schönheit. 
Den Klageliedern über Einsamkeit, Verlustängste und Vergänglichkeit der Vorgänger EP „Haime“ folgt auf „Harar“ eine optimistischere Aufbruchstimmung. „Morki“, der Opener des Albums, wirkt zunächst archaisch. Hier beginnt die Reise, die von Afrika („Hyäne“) über das Morgenland („Ismare“) bis nach Samiland führt.


Der vertraute Mila Mar-Soundkosmos,  Synthesizer – Percussion – Flöte – Cello, ist omnipräsent, doch er klingt jetzt heller. „Staub“ könnte der nächste Klassiker der immer noch schwer greifbaren Band werden, der ihre Fans zwischen Gothic-, Wave-, Ritual-Folk-, Indie- und Weltmusik gleichermaßen motiviert. „Haed“ ist der bisher romantischste Song von Mila Mar, der eine Stimmung verbreitet, die uns gerne durch das Frühjahr in den Sommer führen darf. Zusammengeführt werden die einzelnen Stränge auf „Harar“ wie immer durch die einzigartige Stimme von Sängerin Anke Hachfeld, die heute weit über die Verletzlichkeit hinausweist, die für das Vorgängeralbum so charakteristisch war. Betrachtet man das Albumcover gründlicher, sieht man, wie sich aus dem Kopf der Hyäne Ankes Augen und Teile ihres Gesichts herauskristallisieren. Sie ist die Hyänenfrau, die Schamanin, die in einer bildhaften Sprache Töne singt, die den Frost von den Herzen derer, die ihr zuhören und sich auf die Botschaften einlassen, schmelzen lässt. Am Ende bleibt ein salziger Geschmack auf den Lippen und eine balsamierte Seele.

Mila Mar Harar Album Cover

About Mila Mar

„MILA MAR ist universell phantastisch. Mit eigener Sprache, treibenden Rhythmen, orchestral – melancholisch inszeniert, schaffen sie einen unverwechselbaren Klang, der vermuten lässt, das Eismeer läge im Orient.Orientalische Synthesizerklänge, afrikanische Djembe ́s, Streicher, Schlagzeug & der beeindruckende Vier-Oktaven-Gesang von Hachfeld erzählen archaische Geschichten – seelenhaft & ganz ohne verständliche Worte.[…]MILA MAR-Konzerte sind kraftvolle, fast spirituelle Ereignisse, […]