Mit „Ein Leben in der zweiten Reihe“ legt Klaus-Peter Gartenfeld seinen Erstlingsroman vor. In dem mal heiteren und mal tief verzweifelten Coming-of-Age Werk lernen wir den Antihelden Robert Bonge kennen, der sich durch eine abweisende und kalte Welt manövriert und dabei die Musik als stärksten Verbündeten an seiner Seite weiß. In pointiert ausgeformten und scharfsinnigen Sätzen skizziert Gartenfeld das Bild eines sympathischen Verlierers, für den vorne zwar verdammt weit weg ist, der sich aber dennoch niemals geschlagen gibt und auch dank seines spitzbübischen Charmes immer wieder geradeso die Kurve kriegt.
Und darum geht es:
Robert Bonge hätte sicherlich bessere Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Menschwerdung vorfinden können. Seine Kindheit im fränkischen Ödland ist von Doppelmoral, häuslicher Gewalt und Perspektivlosigkeit geprägt, was ihn mehr und mehr zum eigenbrötlerischen Außenseiter werden lässt. Als 1988 die Musik in Form einer Iron Maiden Kassette in sein Leben platzt, ist es mit der Tristesse jedoch schlagartig vorbei. Robert wird heißblütiger Fan der britischen Heavy Metal Band und verbringt bald die gesamte Freizeit mit ihren Songs. Nach einigen Wochen als passiver Supporter will der pubertierende Jugendliche es seinen Idolen gleichtun und wie ein gefeierter Musiker durch die Welt reisen. Mit dem Kauf der ersten Gitarre schien der Rockolymp bereits in greifbarer Nähe, doch wie so oft kam es anders.
Ganz anders..

Die limitierte „Family & Friends“-Erstauflage gibt es bei uns im Online-Shop